49 BÖRSE am Sonntag · 44/20
Bei „Show Me the Monet“ handelt es sich
um das zweitteuerste Werk des Künstlers.
Lediglich Banksys Bild „Devolved Parliament“
(etwa: „Delegiertes Parlament“)
hatte einen höheren Preis erzielt. Es war im
Oktober 2019 ebenfalls bei einer Auktion
bei Sotheby’s für 9,9 Millionen Pfund (11,1
Millionen Euro) verkauft worden. Das 4,5
Meter breite und 2,8 Meter hohe Leinwandgemälde
zeigt das britische Unterhaus
voller Schimpansen, in Anspielung auf den
damals bevorstehenden Brexit. Doch nicht
nur die Preise von Banksys Kunst sorgen
laufend für Furore. Der Künstler inszeniert
seine Werk auch äußerst medienwirksam.
So zerstörte sich zum Beispiel bei einer
Sotheby’s Auktion im Oktober 2018 das
Werk „Girl with Balloon“ („Mädchen mit
dem Luftballon“) noch während der Versteigerung
selbst. Die Zeichnung, die ein
kleines Mädchen mit einem davonfliegenden,
roten Herz-Ballon zeigt, zerschredderte
sich selbst in diverse Papierstreifen
vor den Augen der perplexen Zuschauer
und Auktionshaus-Mitarbeiter. Und das,
kurz nachdem der Hammer fiel und das
Bild für umgerechnet 1,2 Millionen Euro
den Besitzer wechselte.
Regelmäßig bedient sich Banksy der Taktik
der Kommunikationsguerilla und platziert
geschickt überall auf der Welt seine Bilder.
Seine Identität hält der Künstler mit dem
Pseudonym aber geheim, sie ist wohl nur einer
Handvoll Vertrauter bekannt. Vermutlich
handelt es sich um einen Mann aus Bristol
in England, der in den 70er-Jahren geboren
wurde. Bekannt wurde Banksy anfangs mit
Schablonengraffiti in Bristol und London,
ehe der anonyme Künstler durch internationale
Aktionen weltberühmt wurde.
Auch über den Käufer von „Show Me the
Monet“ ist übrigens nur wenig bekannt.
Angeblich handelt es sich um einen Privatsammler
aus Asien. Vera König
Foto © picture alliance:dpa | Bernd Thissen
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