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Klartext-Gespräch für Schlagzeilen. Der
CSU-Politiker plädierte für schwere Waffenlieferungen
an die Ukraine, ebenso wie der
CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz und
Europapolitiker Manfred Weber (EVP). Der
SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil sah
dies zurückhaltender. Nicht nur die Haltung
zu den Waffenlieferungen spaltete die Redner
des Gipfels. Auch der ntv-Talk mit Spitzenpolitikern,
der live im TV übertragen wurde, sorgte
für lebhafte Debatten. Bei der Elefantenrunde
griff Merz als Oppositioneller die Positionen
der Ampelparteien und ihre anwesenden Vertreter
Wolfgang Kubicki, stellvertretender FDPBundesvorsitzender,
Ricarda Lang, Grünen-
Bundesvorsitzende, und SPD-Chef Klingbeil
an. Der ehemalige Bundespräsident Joachim
Gauck indes mahnte in seiner Rede: „Wir brauchen
keine ängstlichen Politiker.“ Er forderte
mehr Haltung und hielt zur Unterstützung der
Ukraine eine Delle im deutschen Wirtschaftswachstum
sowie eine Arbeitslosenquote von
sechs Prozent für zumutbar.
Die Rolle demokratischer Werte, strategischer
Abhängigkeiten, der Energieversorgung und
der Nachhaltigkeit im Zuge des Ukraine-Kriegs
sollt wissen, dass Ihr nicht alleine seid“, sagte
Goetz-Weimer. „Putin wird diesen Krieg nicht
gewinnen“, war sie überzeugt. Moralisch und
weltpolitische habe er ihn bereits verloren.
Trotz aller Schwierigkeiten: Es gibt auch positive
Nachrichten. Die Pandemie verliere ihren
Schrecken, und die Digitalisierung habe einen
Sprung gemacht. „Vielleicht kommen die Roaring
Twenties doch noch daher geradelt, vielleicht
haben wir das Schlimmste schon hinter
uns“, sagte die Verlegerin. Ein Stück weit Hoffnung
wollte auch der Gipfel schenken: Er diene
dazu, Ideen zu tauschen. „Sie machen Dialog
möglich in Zeiten der Polarisierung“, sagte Goetz
Weimer zu den Gästen im Saal und den Zuschauern
des Livestreams.
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft
auf Lösungssuche
Wladimir Putins Angriffskrieg auf die Ukraine
und dessen Auswirkungen bestimmten
die Debatten des Gipfels. Der Bayerische
Ministerpräsident Markus Söder als Schirmherr
des LEG sorgte gleich zum Auftakt beim
Ludwig-Erhard-Gipfel 2022
Friedrich Merz und Dr. Wolfram Weimer