AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
der chinesischen Lokalregierungen ausmachen und so zukünftig
einen größeren finanziellen Spielraum für beispielsweise Infrastrukturinvestitionen
und damit weiteres Wachstum schaffen.
Dies war bereits im 1. Quartal ersichtlich: Staatsausgaben stiegen
im Vergleich zum Vorjahresquartal um 17 Prozent und konnten
damit nach Einschätzung der Deutschen Bank rund 4 Prozentpunkte
zum nominalen BIP-Wachstum im 1. Quartal beisteuern.
Gleichzeitig ist zu beobachten, dass die aktuelle Schuldenlast der
Unternehmen im Verhältnis zum chinesischen BIP insgesamt
leicht zurückgeht. Nachdem die Schulden in den letzten Jahren
stetig anstiegen und von den Marktteilnehmern immer mehr als
Belastung wahrgenommen wurden, ist der Wille der chinesischen
Regierung, diese strukturellen Probleme zu ändern, mittlerweile
deutlich bemerkbar.
China-Aktien: Interessante Möglichkeiten für risikobereite
BÖRSE am Sonntag · 19/18
Kolumne
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Anleger
Die schrittweise Liberalisierung der chinesischen Wirtschaft sowie
die Öffnung der Kapitalmärkte könnten dem Aktienmarkt
zusätzlichen Rückenwind verleihen. Ein wichtiger Schritt dabei
ist die Aufnahme chinesischer Festlandaktien in den MSCI
Emerging Markets und Sub-Indizes wie zum Beispiel MSCI
China Ende Mai dieses Jahres. Dies erleichtert internationalen
Investoren den Zugang zu den sogenannten „A-Aktien“ – welche
bisher starken Beschränkungen unterlagen
und damit den meisten Investoren
verwehrt blieben. Die Folge könnten höhere
Kapitalflüsse in diese Aktien sein –
was wiederum die Kursentwicklung positiv
beeinflussen dürfte.
Der Konsensus für das Gewinnwachstum
chinesischer Unternehmen liegt für den
MSCI China für das aktuelle Jahr derzeit
bei 16 Prozent. Die Deutsche Bank
rechnet im Umfeld einer weiterhin hohen
weltwirtschaftlichen Wachstumsdynamik
sogar mit einem etwas höheren Gewinnwachstum
und erwartet den MSCI China
bei 110 Punkten sowie den HSCEI bei
14.000 Punkten zum Jahresende 2018 –
und sieht damit Kurspotentiale von rund
20 beziehungsweise 15 Prozent zu den
jetzigen Ständen. Für entsprechend risikobereite
Anleger könnten Aktien aus China
sowie aus den gesamten Schwellenländern
daher derzeit aussichtsreiche Anlageklassen
darstellen.
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