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Deutsche Bank – Geld verdienen
Geldpolitik
schwer gemacht
Die US-Konkurrenz enteilt. Der Gewinn bricht weiter ein. Im Investmentbanking ist man nur
noch ein Schatten seiner selbst. Mit Christian Sewing als neuem Chef soll nun die Wende
her. Doch nur mit einem Wechsel an der Konzernspitze ist es nicht getan. Deutschlands
größtes privates Geldhaus braucht eine Runderneuerung. Denn nicht nur Anleger fragen
sich: Wo und wie soll in Zukunft eigentlich Geld verdient werden?
Ein wenig verhält es sich mit der Deutschen
Bank in der Finanzwelt so, wie mit
dem Hamburger Sportverein in der des
Fußballs. Seit Jahren dümpelt der Verein
im unteren Feld der Bundesliga-Tabelle
vor sich hin, wechselt Saison um Saison
den Trainer, gleitet ein ums andere Mal
haarscharf am Abstieg in die zweite Liga
vorbei. In diesem Jahr ist es besonders eng,
die beiden letzten Spieltage im Mai werden
über die Zukunft des einst so stolzen Hamburger
Clubs entscheiden, der vor nicht
allzu langer Zeit noch als sicherer Europa-
League-Kandidat und ernstzunehmender
Aspirant auf die Champions-League-Plätze
BÖRSE am Sonntag · 19/18
Unternehmen der Woche
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galt. Gut möglich, dass es wieder in die Relegation geht, in zwei
Alles-Oder-Nichts-Spiele. Und gut möglich, dass man es schafft,
den Kopf einmal mehr noch gerade so aus der Schlinge zu ziehen.
Viel ändern würde es wohl nicht. Die glorreichen Zeiten scheinen
vorbei. Andere und neue Player haben im deutschen Fußball
das Ruder übernommen. Solche, mit besseren Bilanzen, klareren
Strukturen und zukunftsfähigeren Strategien.
Steckten in dieser Zusammenfassung nicht so viele Begrifflichkeiten
aus dem Fußball, sie würde auch die Situation der Deutschen
Bank recht treffend beschreiben. Nun erscheint es durchaus weit
hergeholt einen milliardenschweren Konzern wie die Deutsche
Bank mit einem wenn überhaupt mittelgroßen Fußball-Verein
zu vergleichen, doch die Parallelen sind erstaunlich und nicht
wegzudiskutieren.