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Trump jagt
den Ölpreis
auf Mehrjahreshoch
Der Ölpreis steht so hoch wie seit dreieinhalb Jahren
nicht mehr. Eine steigende Nachfrage und die gleichzeitige
Verknappung des Angebots lassen grüßen.
Durch die Aufkündigung des Atomabkommens mit
dem Iran gießen die USA nun noch zusätzliches Öl ins
Feuer. Und bringen damit nicht nur den Markt um den
wertvollen Rohstoff aus dem Gleichgewicht, sie destabilisieren
den gesamten Nahen Osten gleich mit.
Stück für Stück werden die Sanktionen gegen den Iran wieder
hochgefahren. Mit dem Rohöl fängt es an. Nach 90 Tagen sollen
die Sanktionen im Automobilsektor wieder greifen. Ebenso die mit
Blick auf den Handel Irans mit Gold und Edelmetallen. Auch das
Kaufen iranischer Staatsanleihen wird dann wieder sanktioniert.
Noch einmal 90 Tage später wird auch das Bereitstellen von Versicherungsleistungen
mit Strafen belegt. Ebenso wie Finanztransfers
mit iranischen Finanzinstitutionen. Und – neben vielem anderen
mehr – der Kauf von Erdöl beziehungsweise Erdölprodukten aus
dem neben Saudi Arabien einflussreichsten Land im Nahen Osten.
Donald Trump hat sie also wahrgemacht, seine Drohung das internationale
und multilaterale Atomabkommen mit dem Iran aufzukündigen
und – wie er es formulierte – die „höchste Stufe von
Wirtschaftssanktionen“ wieder einzuführen. Der Rest der Welt
zeigt sich alarmiert, die EU und China beschwichtigen, mahnen
seitens des Irans zu „besonnenen“ Reaktionen.
Wenn der Nahe Osten das Pulverfass ist, als dass er immer wieder
bezeichnet wird, dann ist Donald Trumps Entscheidung so
etwas wie eine zusätzliche Zündschnur. Und an diesen mangelt
BÖRSE am Sonntag · 19/18
Rohstoff der Woche
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es der Region nun wirklich nicht. Fehlt nur noch der Funken, der
eine von ihnen endgültig entzündet und das ganze Fass explodieren
lässt. Bislang „brennt“ es glücklicherweise nur am Ölmarkt.
Und das schon länger. Seit Juni 2017 hat sich der Preis für ein Barrel
der wichtigsten Rohölsorten „Brent“ und „WTI“ um fast 70 beziehungsweise
64 Prozent auf 76,70 und 70,76 US-Dollar erhöht.
Schuld daran ist ein klassisches Ungleichgewicht von Angebot
und Nachfrage. Auf der einen Seite begrenzt die OPEC seit 2017
künstlich die Ölförderung, um den Markt vor einem Überangebot
zu schützen, auf der anderen Seite führt ein Förderungseinbruch in
Venezuela und eine stärker als erwartet wachsende Weltwirtschaft
nun doch zu einem Überhang bei der Nachfrage.
Trumps Wort könnte Situation spürbar verschärfen
Zum einen aufgrund der Sanktionen, die wiedereingeführt werden
sollen. Der Iran ist der drittgrößte OPEC-Exporteur, holt täglich
mehr als 3,8 Millionen Barrel Öl aus dem Boden und ist damit
für vier Prozent der globalen Förderung verantwortlich. Im Zuge
der Sanktionen herrsche nun die Sorge, dass die iranischen Exporte
um eine Million pro Tag zurückgingen, erklärt Tomomichi Akuta,
Volkswirt bei Mitsubishi UFJ Research and Consulting. In der
Folge wäre mit Preissteigerungen von zehn Dollar oder mehr pro
Barrel zu rechnen.
Allerdings handelt es sich hier bislang nur um Spekulationen, die
sich an der Menge Erdöl orientieren, die im Zuge der Sanktionen
vor dem Atom-Deal, also in der Zeit bis Anfang 2016, auf dem
Weltmarkt fehlten. Und davon entfiel knapp die Hälfte auf einen
kompletten Einfuhrstopp der EU. Und dazu dürfte es diesmal
nicht kommen, da die USA das Abkommen einseitig und gegen