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Technologiesektor
überzeugt durch
anhaltendes Gewinnwachstum
Kurssturz der Facebook-Aktie kein
Indiz für Branchenentwicklung /
Quartalsergebnisse von Alphabet,
Apple und Amazon liegen über
den Erwartungen / Technologieunternehmen
sind derzeit günstig
BÖRSE am Sonntag · 35/18
Gastbeitrag
24
bewertet
Der für starke Wachstumsquoten und hohe
Aktienrenditen bekannte Technologiesektor
hat sich in jüngster Vergangenheit eher
enttäuschend entwickelt. Ist es deshalb an
der Zeit, dass Anleger ihr Engagement in
dieser Branche überdenken? „Die Ergebnisse
der Technologieunternehmen zeigen,
dass auch dieser Sektor nicht unverwundbar
ist. Dennoch bleiben Investitionen nach
wie vor vielversprechend.
Facebook-Ergebnisse lassen sich
nicht auf die Branche übertragen
Während Unternehmen wie Alphabet,
Apple und Amazon erneut Quartalsergebnisse
liefern konnten, die über den
Erwartungen lagen, brachen die Bewertungen von Facebook bereits
zum zweiten Mal in diesem Jahr ein. Bei der Einordnung
dieser Entwicklung sollten nach Ansicht des Experten verschiedene
Kriterien berücksichtigt werden. Der Ausverkauf der Facebook-
Aktie folgte auf einen starken Kursanstieg, der mit stark gestiegenen
Erwartungen der Anleger verbunden war. Zudem ist die
reduzierte Umsatzwachstumsprognose weitgehend auf unternehmensspezifische
Fragen zurückzuführen, wie etwa die Entscheidung,
den Fokus auf einen Teil des Unternehmens zu verlagern,
der bisher weniger gut monetarisiert ist. Die unterdurchschnittlichen
Quartalsergebnisse von Facebook lassen sich nur begrenzt auf
die Aussichten für die restliche Branche übertragen.
Laut Investorenumfragen scheinen die Anleger nach Veröffentlichung
der Quartalsergebinsse die Positionierung im Technologiesektor
reduziert zu haben. Manchmal spiegeln Umfragen eher die
Wunschpositionierung der Anleger wider als die tatsächliche Positionierung.
Denn die Marktkorrektur fiel trotz der enttäuschenden
Branchenentwicklung der vergangenen Wochen verhalten aus.
Selbst der größte Tagesverlust der Facebook-Aktie lag immer noch
fast 20 Prozent über den Tiefstständen nach dem Cambridge-
Analytica-Skandal. Zudem waren die Auswirkungen auf andere
Tech-Schwergewichte sehr begrenzt, auch wenn mit Netflix und
Facebook zwei hochkarätige Titel die Märkte enttäuscht haben.
Lars Kreckel
Global Equity Strategist
bei Legal & General
Investment Management
(LGIM)
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