AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
und liege unter dem Vorjahreswert von 6,8 Prozent. „Dennoch
sehen wir keine Anzeichen für eine harte Landung und die chinesische
Regierung setzt weiterhin alles daran, diese zu vermeiden.
So wurden etwa Ende des vergangenen Jahres die Steuern gesenkt,
um das verfügbare Einkommen der chinesischen Bevölkerung zu
steigern und dieses Jahr wird geplant, die Ausgaben für die Infrastruktur
29 BÖRSE am Sonntag · 025/19
zu erhöhen“, erklärt der Stratege.
Trend 4: Die Inflation bleibt moderat
In 2018 machte sich in ganz Europa und den Industrieländern
ein starker Anstieg der Inflation bemerkbar: So stieg die Inflationsrate
beispielsweise in der Eurozone von 1,4 Prozent im Oktober
2017 auf 2,2 Prozent im Oktober 2018. „Inzwischen hat
das Inflationsgespenst seinen Schrecken verloren“, unterstreicht
Tilman Galler. Hauptfaktor sei der sinkende Ölpreis, der im ersten
Quartal 2018 noch im Durchschnitt bei 60 US-Dollar pro
Barrel lag und inzwischen auf aktuell 53 US-Dollar gefallen ist.
„Nicht zuletzt aufgrund der nachlassenden Wachstumsdynamik
wird die Inflationsrate in den nächsten Monaten moderat bleiben“,
führt Galler aus.
Trend 5: Die Fed pausiert – und die EZB zögert
Nach Darstellung von Tilmann Galler geht der Markt davon
aus, dass die Fed im Zeitraum 2020/2021 ihren Zinserhöhungszyklus
abgeschlossen haben könnte und dann möglicherweise
die Zinsen sogar wieder sinken. „Wir rechnen 2019 noch mit
einem Zinsschritt der Fed und gehen davon
aus, dass die Fed danach zunächst
die folgenden ökonomischen Auswirkungen
abwarten wird“, sagt der Stratege.
Die EZB dürfte nach Gallers Einschätzung
2019 nicht aktiv werden. Die Einstellung
des Anleihen-Kaufprogramms
Ende 2018 dürfte damit der vorerst letzte
Schritt der EZB hin zur Normalisierung
ihrer Geldpolitik gewesen sein.
Trend 6: Der US-Dollar wird
schwächer
Die Unterstützung für den US-Dollar
sollte nach Gallers Analyse allmählich
nachlassen, denn das Zinsgefälle zwischen
den Industrieländern habe langsam
den Höhepunkt überschritten und
der Renditevorsprung der USA dürfte
schwächer werden. „Die Chancen stehen
nicht schlecht, dass der US-Dollar 2019
schwächer wird, was wiederum auch
für die Aktienmärkte relevant wird und
beispielsweise für die Emerging Markets
eine gute Nachricht wäre“, sagt der
Stratege.
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