AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
ZITAT DER WOCHE
„Sozialismus
produziert
Armut“
Neue Zürcher Zeitung zur Krise
in Venezuela
APHORISMUS DER WOCHE
„Gewinn macht den
Menschen mutig“
William Shakespeare,
englischer Dichter
1564-1616
KARIKATUR DER WOCHE
Fed-Chef kapituliert vor Trump
Unmut über die harte Haltung
der Fed kundgetan und
damit gedroht, er wolle den
von ihm ernannten Powell
aus dem Amt werfen. Kurzfristig
mag das die Märkte
wieder beleben, langfristig
aber schwächt es die Glaubwürdigkeit
der Fed - die steigenden
Goldpreises sind auch
ein Warnsignal, dass das
Grundvertrauen schwindet.
Danach befragt, ob das Abrücken
vom Zinserhöhungskurs
ein Einknicken vor Trump sei, antwortete
Powell kategorisch, dass die Fed einzig
dem Ziel der Preisstabilität und der Vollbeschäftigung
verpflichtet sei. Powell bemühte
sich auch, die Euphorie der Märkte wieder
etwas einzudämmen. Gleich mehrfach betonte
er, dass man jetzt noch nicht wissen
könne, ob nun schon das Ende des Zinserhöhungszyklus
erreicht sei oder doch nur eine
Pause. Mit Blick auf die neue Flexibilität bei
der Bilanzsumme stellte Powell klar, dass die
Fed diese Maßnahme nicht als politisches
Instrument sondern als rein technische Anpassung
nutzen wolle.
Donald Trump hat gewonnen.
Der US-Präsident
hatte dem Fed-Chef
Jerome Powell wochenlang
unter Druck gesetzt,
die Geldschleusen weiter
offen zu halten und den
Aufschwung nicht durch
weitere Zinserhöhungen
abzuwürgen. Noch
im Dezember galt Powell
- nicht nur im Weißen
Haus als regelrechter
Foto © Federalreserve
Jerome Powell
Fed-Chef
Märkteschreck und ließ
die Kurse mit seiner Hardliner-Rhetorik purzeln.
Ein. Kleiner Weihnachtscrash war die
Folge. Damals hatte der Fed-Chef klargestellt,
dass die Fed sich in ihrer Politik nicht
von den Finanzmärkten treiben lasse und
also mit ihrem Zinserhöhungskurs durchaus
noch fortfahren könnte. Die durch die
Krise aufgeblähte Bilanzsumme werde man
im Autopilot-Modus weiter abschmelzen.
Sechs Wochen später klingt Powell plötzlich
ganz mild. Auf der ersten Sitzung im neuen
Jahr gab sich Powell großzügig. Für weitere
Zinserhöhungen bestehe vorerst kein Anlass,
und selbst eine Zinssenkung als nächsten
Schritt wollte er nicht kategorisch ausschließen.
Und auch bei der Normalisierung der
Bilanz könne man den Autopilot-Modus verlassen
und flexibel reagieren. Das ist ganz nach
dem Geschmack von Trump und der Wall
Street, denn im Klartext heißt das: die geldpolitischen
Zügel der Notenbank werden nicht
weiter angezogen, die Märkte behalten genug
Liquidität. Prompt steigen die Kurse wieder.
Für Powell selbst allerdings ist der Schwenk
heikel. Nach außen sieht es jetzt nun so aus, als
mache Powell einen Diener vor Trump. Dieser
hatte im Dezember gewohnt lautstark seinen
07 BÖRSE am Sonntag · 05/19
Kopf der Woche
Quelle: © Pardon, WMG