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Gold
glänzt wieder
Gold wird Woche für Woche teurer. Immer mehr Anleger steuern den sicheren Hafen in
Zeiten politischer und wirtschaftlicher Ängste erneut an. 2019 könnte zum goldenen Jahr
für das gelbe Edelmetall werden. Der anhaltende Handelsstreit zwischen China und den
USA ist nur einer der Gründe. Auch die Notenbanken kaufen wie noch nie
Der Goldpreis hat auch in der vergangenen
Handelswoche seinen Höhenflug
weiter fortgesetzt und nun den höchsten
Stand seit über acht Monaten erreicht.
Am Freitagnachmittag wurde eine Feinunze
(31,1 Gramm) an der Börse in London
für 1.320 US-Dollar (1.151 Euro) gehandelt.
Damit war Gold so wertvoll wie
zuletzt im Mai vergangenen Jahres. Seit
Ende September ist der Preis inzwischen
um 10 Prozent in die Höhe geklettert.
Die Analysten des New Yorker Investmentbanking
und Wertpapierhandelsunternehmens
Goldman Sachs glauben
aber, dass das erst der Anfang der Goldrallye
ist. Sie geben für Gold einen Zielpreis
von 1450 US-Dollar pro Unze aus,
und erwartet für dieses Jahr demnach
ein Sechsjahreshoch für das begehrte
Edelmetall, das zuletzt im September
2013 für kurze Zeit die Marke von 1.400
Dollar überschreiten konnte. Dabei gehen
die Experten davon aus, dass der
Goldpreis dieses Jahr im Wesentlichen
von starken Zukäufen der Notenbanken
sowie einer immer wohlhabenderen
Mittelschicht in China und Indien –
diese beiden asiatischen Ländern, in
denen der Besitz des Edelmetalls als
Zeichen der Stärke gilt, bilden die zwei
größten Goldmärkte der Welt – profitieren
werde. Allein die Goldkäufe der internationalen
Zentralbanken sollen den
Goldpreis auf ein Niveau von 1.425 USDollar
pro Unze führen.
Auch Analyst Jörg Bernhard von „Börse
Online“ räumt dem Goldpreis mit Blick
auf die Chart-Entwicklung gute Chancen
für weitere Anstiege ein: „Unter charttechnischen
Aspekten hat sich mit dem
markanten Sprung über die Marke von
1.300 Dollar das Sentiment spürbar aufgehellt.
Die Chance auf einen Ausbruch
aus dem seit September 2011 eingeschlagenen
Abwärtstrend hat sich dadurch erheblich
verbessert. Ein neues Kaufsignal
entstünde, falls die massive Widerstandszone
im Bereich von 1.360 Dollar übertroffen
wird. Sollte nun auch noch die
langfristige 200-Tage-Linie nach oben
drehen, wäre das Trendwechselsignal
perfekt. Mit dem im Dezember erfolgten
08 BÖRSE am Sonntag · 05/19