AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Der geldpolitische Ausschuss (FOMC) der
US-Notenbank (Fed) hat in seiner Septembersitzung
eine Anhebung der Leitzinsen
beschlossen. Wie von den Märkten erwartet,
wurde z. B. der wichtigste US-Leitzins,
die Fed Funds Rate um 25 Basispunkte
auf eine Zielspanne von 2,00 bis 2,25 %
erhöht. Nach Juni und März war dies die
dritte Anhebung in diesem Jahr und die
achte seit Dezember 2015. Damals hatte
die „US-Währungshüter“ ihre sogenannten
„Zinswende“ vollzogen. Zuvor lag die
Fed Funds Rate seit Dezember 2008 auf
einem Rekordtief von 0,00 bis 0,25 %. In
ihrer Erklärung zum Zinsentscheid hob die
Notenbank die aktuell gute konjunkturelle
Lage in den USA hervor. Sie erhöhte daher
ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum
2018 von 2,8 auf 3,1 %. Gleichzeitig
betonte die Fed erneut, an ihrem Kurs moderater
Zinsanhebungen auch im nächsten
Jahr festhalten zu wollen. Die geldpolitische
Straffung dürfte daher weiterhin in kleinen
Schritten vorgenommen werden. Die
nächste Anhebung der Leitzinsen dürfte
im Dezember erfolgen. Am Markt wird
die Wahrscheinlichkeit für einen solchen
Schritt mit derzeit rund 83 % eingepreist.
Am US-Aktienmarkt war der Dow Jones
jüngst in neue noch nie dagewesene Höhen
vorgestoßen. Dann gab es hier wie auch bei
den anderen Indizes einen Rücksetzer. Einige
Beobachter verwiesen auf die Furcht
vor stärker steigenden US-Zinsen.
DEUTSCHLAND EUROPA
Nach den Verlusten im August hatte der
DAX auch im September Abgaben verzeichnet.
Dank der Erholung in der zweiten
Monatshälfte fiel das Minus mit 0,1 % aber
wesentlich geringer aus als im Vormonat mit
3,5 %. Charttechnisch betrachtet ist der Index
weiterhin in der Zone von etwa 11.800
bis 13.600 Punkten, die sich seit Frühjahr
2017 gebildet hat. Im September hat aber
nicht nur der DAX verloren, Rückgänge gab
es auch bei den anderen deutschen Kursbarometern.
Hervor sticht dabei vor allem
der TecDAX mit einem Verlust von 5,8 %.
Das kräftige Minus relativiert sich jedoch,
wenn man sich die voran gegangene kräftige
Aufwärtsbewegung vor Augen führt.
Mit einem Anstieg von bis dato rund 11
% ist das Kursbarometer zudem weiterhin
das stärkste im bisherigen Jahreslauf 2018
und zudem das Einzige mit einem positiven
Vorzeichen. Denn nach den zuletzt
rückläufigen Notierungen liegen nun auch
MDAX und SDAX bei der Performance
seit Jahresbeginn im Minus. Innerhalb der
Branchen präsentierten sich im September
die Einzelhandelswerte am schwächsten.
Der DAXsector Retail Index gab um 12
% nach. Von den Einzelwerten besonders
deutlich Federn gelassen hat die Aktie von
Fielmann (WKN: 577220). Sie steht bereits
seit dem Allzeithoch von November 2017
unter Druck und hat seither mehr als 30 %
verloren. Die stärkste Branche im September
war der Versicherungssektor.
Leitzinsen
erneut angehoben
DAX bleibt
in seiner Zone
USA
Steigender Ölpreis
beflügelt Ölaktien
Im September war die Performance an den
europäischen Aktienmärkten gemischt. Zu
den größten Gewinnern gehörten die Indizes
aus der Türkei und Russland. Sowohl der
türkische Leitindex, der BIST 100, als auch
sein russisches Pendant, der RTS, hatten um
8,2 % zugelegt. Nach den voran gegangenen
Rückgängen zeigten damit beide eine dynamische
Gegenbewegung. Wesentlich geringer
fielen die Zuwächse beim EURO STOXX 50
aus. Er hatte aber immerhin einen Gewinn
von 1 % verzeichnet. Der STOXX Europe
600 erzielte mit 0,8 % ein Plus in ähnlicher
Größenordnung. Im September auffällig bei
der Entwicklung der europäischen Branchen
ist die Stärke der Öl- und Gaswerte.
Nachdem der STOXX Europe 600 Oil &
Gas zum Monatsanfang noch geschwächelt
hatte, setzte er zu einem sehr dynamischen
Erholungsimpuls an, der sich auch Anfang
Oktober zunächst fortsetzte. Ausgehend
vom Septembertief hat das Kursbarometer
bis dato um rund 10 % zugelegt. Zuletzt war
es ihm dabei sogar gelungen, dass im Mai
dieses Jahres markierte Allzeithoch zu erreichen
und zwischenzeitlich zu überwinden.
Die Aktien aus der Branche profitierten in
den vergangenen Wochen von der positiven
Entwicklung der Ölpreise. Zu den größten
Gewinnern gehörten dabei vor allem die Papiere
von Ausrüstern und Dienstleistern wie
beispielsweise Seadrill (WKN: A2NB6F),
Saipem (WKN: A2DR8M) und SBM Offshore
(WKN: A0JLZV).
Dow Jones Industrial Average Stand 5.10.2018 DAX Stand 5.10.2018 STOXX Europe 600 Oil & Gas Stand 5.10.2018
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