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Die Gefahr
eines Börsencrashs
wächst
Wenn die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) vor starken Kursschwankungen
warnt und der US-Präsident Donald Trump das multilaterale Handelssystem mit Strafzöllen
bombardiert, sollten auch beim letzten Optimisten die Alarmglocken läuten. Drei
valide Gründe, warum der nächste Bärsencrash nur eine Frage der Zeit ist
Früher oder später droht die nächste Finanzkrise.
Das was bisher nur Schwarzmaler
und Pessimisten prognostizierten,
bestätigt nun die Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich (BIZ): Der Tag, an dem
Mitarbeiter ihr Büro auf der Wall Street
räumen werden, weil sie jede Alarmglocke
ignoriert haben, er wird kommen. Und
zwar eher früher als später. Drei Gründe
sprechen für eine auf uns zurollende Krise,
die das globale Finanzsystem aus den Angeln
heben wird: Überbewertete Märkte in
den fortgeschrittenen Volkswirtschaften,
zu lockere Finanzierungsbedingungen und
extrem hohe Schuldenstände in der Weltwirtschaft.
Claudio Borio, Leiter der Währungs
und Wirtschaftsabteilung der BIZ,
schlägt die Alarmglocken derzeit so laut
er kann, während der US-Präsident Donald
Trump jedem mit Strafzöllen droht,
der einen vermeintlich anti-amerikanische
Kurs fährt. Doch gibt es wirklich plausible
Gründe für einen drohenden Absturz?
08 BÖRSE am Sonntag · 40/18
Definitiv.
Hohe Verschuldung
Was aus guten Vorsätzen nach der letzten Finanzkrise geworden
ist, zeigt ein Blick in den Quartalsbericht der BIZ: Global betrachtet
sind die Schuldenstände höher als vor der letzten Finanzkrise.
Das belegen auch die Daten des McKinsey Global Institute. Die
Kreditaufnahme ist um 72 Billionen Dollar höher als noch vor
zehn Jahren. Selbst unter Berücksichtigung der steigenden Wirtschaftsleistung
der letzten Jahre, bleibt eine höhere Verschuldung
übrig. So verwundert es nicht, dass auch der Internationale Währungsfonds
(IWF) vor den Gefahren warnt. Ein immer weiter
wachsender Schuldenberg mache die Finanzmärkte verletzlich,
sagt IWF-Direktorin Christine Lagarde in Washington. „Bei allem
Respekt, die USA sollten ihr Defizit reduzieren und es nicht
ausweiten.“ Doch nicht nur die Amerikaner müssen gewarnt sein.
Weil viele Länder Krisen mit Konjunkturpakten bekämpfen,
wachsen die Schulden. Hinzu kommt, dass Banken mit Steuergeldern
gerettet werden – eine Krise der Privatwirtschaft entwickelt
sich zu einer öffentlichen Schuldenkrise wie beispielsweise in Griechenland,
Spanien oder Irland. Besonders gravierend ist die Lage
in China. Dort sind die Staatverbindlichkeiten innerhalb der letzten
10 Jahre um das Fünffache auf 30 Billionen Dollar gestiegen.
Doch damit nicht genug. Auch Unternehmen schaufeln immer
mehr Verbindlichkeiten auf den Schuldenberg, als könnte dieser