AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
gegen eine Rückkehr auf 13.795 Punkte – den Höchststand aus
dem Februar vor dem globalen Ausbruch des Coronavirus.
Gleichzeitig werden freilich auch die warnenden Stimmen lauter,
die gern von einer verfrühten Erholung sprechen, da das ganze
Ausmaß der Krise längst noch nicht absehbar sei. Diese Rufe hallen
nun allerdings seit Wochen umher und haben der Rally an den
Märkten keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Sie könnten Anle-
29 BÖRSE am Sonntag · 24/20
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ger um historisch günstige Einstiegschancen gebracht haben. Inzwischen
stellt sich schließlich schon die Frage, ob die oft prognostizierte,
zweite und große Verkaufswelle tatsächlich noch kommt.
Sicher gäbe es viele gute Gründe dafür. Aber eben auch einige, die
dagegen sprechen.
Warum die Erholung am Aktienmarkt
kein Ende finden könnte
1. Die Angst etwas zu Verpassen
Jeder Tag mit steigenden Kursen, dürfte unter Anlegern und Investoren
die Angst weiter anfachen, die Rally zu verpassen. Besonders
große Fonds und institutionelle Investoren geraten mangels Alternativen
zunehmend unter Druck, sitzen sie doch auf hunderten
Milliarden Dollar, die investiert werden wollen. Kleine Rücksetzer
werden so schnell zur Kaufgelegenheit, ganz getreu dem Motto: Das
größte Risiko ist es nichts zu tun. Eine ausgeprägte Abwärtsbewegung
hat es so schwer. Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Onlinebroker
CMC Markets, schrieb: „Man kann mit Fug und Recht
behaupten, dass dieser Anstieg die meist gehasste Rally aller Zeiten
an der Börse ist.“ Die Nachrichten insgesamt seien schlecht, doch
solange Anleger „immer wieder von Neuem versuchen, sich gegen
den Trend zu stellen, könnten die Kurse weiter steigen“.
DAX seit 2019 Stand: 10.6.2020