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E-Roller
erobern jetzt
Deutschland
E-Scooter und Hoverboards sollen bald auf Radwegen und Straßen in ganz Deutschland
fahren dürfen. Der Verkehrsminister will Elektroroller und Skateboards zulassen.
Deutschland steht ein Boom bevor. Ein Milliardenmarkt entsteht.
Weltweit gehören sie bereits zum Straßenbild der großen Metropolen
– von Paris bis Singapur bevölkern frei mietbare E-Roller die
Straßen. Angefangen hat alles in der Internet-Hauptstadt San Francisco,
dann wurden weitere US-Metropolen wie Washington, Denver,
Chicago, Miami oder Salt Lake City von US-Start-ups wie Bird
und Lime mit den Rollern ausgestattet. Beide Unternehmen sind
inzwischen nach Europa expandiert. Die Roller sind von Madrid bis
Tel Aviv, von Paris bis Athen, von Stockholm bis Wien, von Brüssel
bis Zürich erhältlich. Bezahlt wird der Dienst per App. Für das
Entsperren wird eine Gebühr erhoben und zusätzlich die Nutzungsdauer
in Rechnung gestellt. Zehn Minuten kosten rund 2,50 Euro.
Die Roller werden abends von Mitarbeitern eingesammelt, aufgeladen
und am Morgen an ausgewiesenen Plätzen wieder abgestellt.
In Deutschland war die neue Mobilitätsmode bislang verboten.
Doch das ändert sich nun. Auf deutschen Straßen sollen elektrische
Niu Technologies Stand: 19.3.2019
Roller und Skateboards nach dem Willen von Bundesverkehrsminister
Andreas Scheuer (CSU) noch 2019 erlaubt werden. „Wir wollen
neue Wege moderner, umweltfreundlicher und sauberer Mobilität in
unseren Städten. E-Scooter und Hoverboards haben entsprechend
ein enormes Zukunftspotenzial“, teilt das Verkehrsministerium mit.
Die Verordnung zur Freigabe für kleine Roller und Skateboards mit
Elektromotoren solle im Frühjahr an den Bundesrat weitergeleitet
werden. E-Scooter und Skateboards sollen demzufolge auf Radwegen
oder auf der Straße erlaubt werden und die Höchstgeschwindigkeit 20
Kilometer
pro Stunde betragen. Weder für E-Scooter noch für Elektroboards
sei eine Helmpflicht oder der Nachweis einer Mofa-Prüfbescheinigung
vorgesehen. Allerdings bestehe eine Versicherungspflicht.
Deutschland gilt als ein Schlüsselmarkt für E-Scooter in Europa,
weil es viele gut ausgebaute Fahrradwege gibt. Gleich eine ganze
Reihe von Start-ups wollen daher nun Elektrotretroller in deutschen
Städten anbieten.
Verzögert hatte sich die Verordnung, weil Fachbeamte im Verkehrsministerium
Bedenken vor der Zulassung von Elektroboards hatten.
Diese sind weder mit einer Lenkstange noch mit Bremsen ausgestattet.
Über diese Einwände habe sich Scheuer hinweggesetzt, „weil er
die Mikromobilität mit Rollern und Boards für moderne Verkehrskonzepte
in Innenstädten für notwendig hält“. Allerdings enthalte
die Verordnung einen Abschnitt, der die Erlaubnis der Boards als
Verkehrsversuch bezeichnet. Dieser könne schnell widerrufen werden,
sollte es viele Unfälle geben.
Genutzt werden die Roller vor allem für kürzere Wege, etwa von
der Wohnung zum Bahnhof oder zur Bushaltestelle oder vom Büro
BÖRSE 58 am Sonntag · II | 2019