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DAX: Verschärfen diese
fünf Dauerläufer das Tempo?
Sie kennen seit Jahren nur den Weg nach oben. Langsam,
aber stetig. In der Krise mussten manche nun
deutlich federn lassen, andere gehören zu den Top-Performern.
Wo der Einstieg jetzt noch lohnt und es einen
heißen Herbst geben könnte.
Nach einer fast perfekten V-förmigen Erholung steckte der DAX zuletzt
im Sommerloch fest und wurstelte etwas gelangweilt vor sich hin.
Es fehlten die großen Impulse, genauso wie manch Marktteilnehmer,
der in den Ferien weilte. Nun kehrt allmählich Leben an die Märkte
zurück und Deutschlands Leitindex steuert auf einmal wieder mutig
in Richtung Allzeithoch. Nicht nur mit der US-Wahl steht den Börsen
aber auch eine Menge Unsicherheit ins Haus. Auch von Pandemie-
Seite droht Gegenwind. Bevor es also wieder wild wird an den Märkten,
könnte es sich lohnen einen Blick auf eine Handvoll Aktien mit
echter Dauerlauf-Mentalität zu werfen. Zwei davon gehören zu den
Top-Performern in der Corona-Krise. Dreien fehlt es an Impulsen
und einem sicheren Ausblick, weshalb die Kurse zuletzt keine großen
Sprünge mehr nach oben machten. Entsprechend könnte diesen jedoch
noch eine Menge Aufwärts- und Aufholpotenzial bleiben.
➊ Allianz
Eine dieser beiden Aktien gehört zu Europas größtem Erstversicherer,
der Allianz. Bis zum Absturz im Zuge des Börsencrashs
im März, waren die Papiere der Münchner wahre
Dauerläufer. Nach der Finanzkrise 2008 kosteten die Titel
noch rund 50 Euro, im Februar diesen Jahres waren es über
230 Euro. Nennenswerte Kursausschläge gab es in zwölf Jahren
nicht zu verkraften. Gemächlich kletterte der Kurs der
Allianz-Aktie nach oben, begleitetet von stets soliden Wachstumszahlen
bei Umsatz und Gewinn. Die Coronakrise trifft
die Versicherer jedoch hart. Und so brach auch bei der Allianz
der Nettogewinn im ersten Halbjahr um rund ein Drittel auf
544 Millionen Euro ein. Die Umsätze hingegen sind sogar
leicht gestiegen, um 1,7 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro.
Damit kommt die Allianz bislang mit einem blauen Auge davon.
Weitere Bremsspuren seien allerdings nicht auszuschließen,
meint RBC-Analyst Kamran Hossain. Er beließ sein
Kursziel deshalb bei 175 Euro. Michael Huttner von Berenberg
ist da mit 232 Euro wesentlich optimistischer. Er sieht
30 BÖRSE am Sonntag · 36/20