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BÖRSE 11 am Sonntag · III | 2018
Kopf des Monats
ZITAT DER WOCHE
„Der Umbruch
der nächsten zehn
Jahre wird alles in den
Schatten stellen, was
wir bisher erlebt
haben.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel
auf dem Sonderparteitag der CDU
am 26. Februar 2018.
APHORISMUS DER WOCHE
„Wer seinen Reichtum
vermehrt, vermehrt
seine Sorgen.“
Echn-Aton – der als Amenophis IV.
geborene ägyptische Pharao der 18.
Dynastie erhob eine erste Form des Monotheismus
zur Staatsform. Echn-Aton
lebte und regierte in der zweiten Hälfte
des 14. Jahrhunderts vor Christus.
Illu @ storm
sinnigerweise eine Methode, mit der sich
die Geschwindigkeit von Computerprogrammen
vorhersagen lässt.
Wirecard ging 1999 aus dem Zusammenschluss
mit einem anderen Unternehmen
des Neuen Marktes hervor, der Infogenie
AG. Durch die Übernahme der Xcom Bank
im Jahr 2005 „erbte“ das kleine Unternehmen
eine Banklizenz. Damit war der Weg
frei, um die gesamte Wertschöpfungskette
des Zahlungsverkehrs abzudecken. Doch
auch das war nur ein Anfang – was der
Commerzbank damals noch reichte, war für
ihn nur ein Schritt, um an die Matrix des
Zahlungsverkehrs im Internet zu gelangen.
Mehrmals wurde das im Tec-Dax notierte
Unternehmen zum Spielball unseriöser Spekulanten.
Braun aber nutzte er die folgenden
Kurseinbrüche, um selbst Wirecard-Aktien
zu erwerben. An der Börse wird Wirecard
derzeit mit rund 24 Milliarden Euro bewertet,
Braun selbst hält gut sieben Prozent.
Sein Aktienpaket ist damit gut 1,5 Milliarden
Euro wert. Und nun ersetzt ausgerechnet
die Wirecard-Aktie der Commerzbank
im DAX. Was für ein Wachwechsel in der
deutschen Finanzwelt! Sig
Markus Braun
Nur eineinhalb Jahrzehnte benötigte
Markus Braun, um im eher
mittelprächtigen Münchner Vorort
Aschheim aus einer Start-up-Gesellschaft
einen international agierenden
Anbieter für Systeme zur
Abwicklung des Zahlungsverkehrs
zu formen. Rund 1.000 Mitarbeitern
arbeiten in der fünfstöckigen
Unternehmenszentrale in Aschheim,
doch es sollen noch mehr
werden. Bezahlt werden kann in
der von hier aus gesteuerten, schönen,
neuen Wirecard-Welt mit dem
Smartphone oder auch mit einem
Fitnessarmband, das vor das Lesegerät
der Registrierkasse gehalten
wird. Unterschrift oder PINEingabe
sind von gestern. Alles
solle so einfach wie möglich sein,
der Konsument soll gar nicht mehr
merken, dass er Geld ausgibt.
Braun, der aus Österreich stammt, ist verheiratet
und hat eine Tochter. Gern reist
er nach Wien und geht dort in die Oper.
Braun hat in Wien Wirtschaftsinformatik
studiert, arbeitete zunächst bei einer Unternehmensberatung
und promovierte parallel
dazu. Seine Doktorarbeit beschreibt
Foto @ Markus Braun - twitter.com
Markus Braun:
Der Banker der Zukunft
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