AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Mit
Kerninfrastruktur
das Depot gegen Krisen abpuffern
Entweder sie ist marode oder sie fehlt völlig – die Infrastruktur. Das Drama von Genua
mit dem Kollaps der Morandi-Brücke ist ein trauriges aktuelles Beispiel dafür, wie schlecht
es vielfach um Infrastruktur bestellt ist. Doch dass ist nur die Spitze eines unheilvollen
Eisbergs. Die Tatsache, dass ein Drittel der Menschheit weiterhin ohne Zugang zu Toiletten
oder Latrinen leben muss, zeigt die globale Dimension der Misere.
Infrastruktur bildet das Rückgrat unserer
Gesellschaft und des weltweiten Handels.
Sie sorgt dafür, dass Waren von A nach B
kommen, Strom und Wasser für Industrie
und Privathaushalte zur Verfügung stehen
und die moderne Kommunikation funktioniert.
Das globale Bevölkerungswachstum
– bis ins Jahr 2100 soll die Weltbevölkerung
auf 11 Milliarden Menschen steigen
–, die zunehmende Urbanisierung mit
immer mehr Megacitys rund um den Globus,
sowie die Ausdehnung des weltweiten
Handels sind Treiber eines stetig steigenden
Bedarfs an Infrastruktur.
Für Anleger bietet die Investition in Infrastruktur
die Möglichkeit, ihr Depot bei
auskömmlicher Rendite krisenfest aufzustellen.
Besonders so genannte Kerninfrastruktur
ist hierfür nach Einschätzung von
Experten geeignet: Sie puffert Inflations-,
Konjunktur- und Crasheffekte wirkungsvoll
ab. Studien schätzen, dass bis 2040
weltweit die unglaubliche Summe von rd.
94 Billionen US-Dollar investiert werden
muss, um die globale Infrastruktur auf
BÖRSE am Sonntag · III | 2018
Gastbeitrag
Von Elisabeth Saxer
24 einem funktionsfähigen Stand zu halten. Trotz gigantischer Anstrengungen
klafft bis dahin eine Investitionslücke von etwa 15
Billionen US-Dollar.
Staaten können die immensen Investitionen in Infrastruktur in
Zeiten klammer Kassen längst nicht mehr alleine stemmen. Private
Investoren sind gefragt. Otto-Normalanleger sind allerdings
höchst selten in der Lage, einen Flughafen, eine Ölpipeline oder
ein Telekommunikationsnetz zu finanzieren und an deren Entwicklung
zu partizipieren. Neben Investments in Aktien von börsennotierten
Infrastrukturunternehmen bieten Fondslösungen, wie
der „VE-Ri Listed Infrastructure“ (ISIN: DE0009763342), eine
Möglichkeit, das Thema trotzdem im Depot abzubilden.
Der Fonds der deutschen Investmentboutique Veritas Investment
hat sich in den vergangenen Jahren durch eine gute Wertentwicklung
und eine geringe Volatilität ausgezeichnet. Alleine im laufenden
Jahr legte der „VE-Ri Listed Infrastructure“ von Januar
bis Mitte August um knapp 4,8 Prozent an Wert zu, während der
Deutsche Aktienindex rund 5,8 Prozent im gleichen Zeitraum
einbüßte. Ein Erfolgsfaktor dürfte die konsequente Fokussierung
auf Kerninfrastruktur sein. Dazu gehören Flug- und Seehäfen-
Gesellschaften, Netzbetreiber für Öl- und Gaspipelines sowie
Strom- und Wasserleitungen. Aber auch Mautstraßen- und Eisenbahnnetzbetreiber.
In diesen Bereichen ist es üblich, Verträge über
einen sehr langen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren oder auch länger