AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Kurz: Wir brauchen mehr Köpfchen statt mehr Kupfer.
Wir müssen unser Energiesystem von Grund auf neu denken. Die
Digitalisierung bringt große Datenmengen, die nahezu in Echtzeit
verarbeitet werden müssen. Das erfordert eine klare Steuerungskaskade
von unten nach oben. Strom soll möglichst dort verbraucht
werden, wo er erzeugt wird, und Probleme da gelöst werden, wo
sie entstehen – nämlich dezentral im Verteilnetz. Hier arbeiten
Stadtwerke und Energieunternehmen wie innogy seit Jahrzehnten
partnerschaftlich mit den Kommunen zusammen. Die Wege
sind kurz, das Vertrauen ist groß. Die Stadtwerke sind fest verwurzelt
in ihren Regionen. innogy ist ein verlässlicher Partner und
entwickelt mit ihnen zukunftsweisende und kundenorientierte
Lösungen.
Was ziemlich abstrakt klingt, ist aber auch schon zentraler Gegenstand
eines seit 2017 laufenden Forschungsprojekts, das es so in
der deutschen Energiebranche noch nicht gegeben hat: Designetz,
ein Zusammenschluss von 46 Partnern aus Energie, Industrie,
Kommunen, Forschung und Entwicklung, die gemeinsam nicht
weniger als diese Frage beantworten wollen: Wie erreichen wir eine
klimafreundliche, verlässliche und effiziente Energieversorgung
bei einem wachsenden Anteilen an bekanntlich schwankender
Stromerzeugung aus Wind und Sonne? Es ist die Schlüsselfrage
der Energiewende.
Designetz wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie gefördert und erstreckt sich über die Bundesländer
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland, die Länder
begleiten das Projekt ebenfalls. Hier leben mit 22 Millionen
Einwohnern mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland.
innogy führt das Konsortium an. Vor uns liegen noch drei
spannende und erkenntnisreiche Jahre. Gemeinsam mit unseren
Partnern vernetzen wir dezentrale Energieerzeuger und ‐verbraucher
vom ländlichen Raum bis hin zu den großen Städten und den
BÖRSE am Sonntag · 23/18
Standortbestimmung
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Industrie-Ballungszentren. Wir
wollen zeigen, dass eine Versorgung
zu 100 Prozent auf Basis
schwankender Einspeisung aus
erneuerbaren Energien möglich
ist. Und zwar durch den Einsatz
intelligenter Netze, innovativer
Speicher und abschaltbarer Lasten.
All das in höchstem Maße
digital.
Designetz soll zu einem
Schaufenster der Energiewende
werden, in dem
ganz Deutschland und
andere Länder ein Vorbild
sehen.
Teil von Designetz ist das Projekt
„Smart Operator“, mit dem
die Essener innogy und ihr
Augsburger Tochterunternehmen
Lechwerke prototypisch
zeigen, was Energiewende für
die Menschen und ihren Alltag
konkret bedeuten kann. Fast
drei Jahre lang wurde dieser
Ansatz in drei Feldversuchen in
Rheinland-Pfalz und in Bayern
getestet. In dem bislang einmaligen
Forschungs- und Entwicklungsprojekt
haben wir ein intelligentes
Stromnetz in der Praxis
erprobt. Die Ergebnisse sind
beeindruckend: Vorhandene
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