ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE
In Kobalt zu investieren dürfte nichts für
Anleger mit schwachen Nerven sein. Nicht
zuletzt auch deshalb, da es hierzulande
bislang weder ETFs noch spezielle Kobalt-
Aktienfonds gibt. Bleibt das Investment in
einzelne Aktiengesellschaften. Mit Blick
auf kleinere Unternehmen ist ein solches
aber oft riskant. Und bei Großkonzernen
wie Glencore bestimmen – noch – andere
Rohstoffe die Geschäftsentwicklung.
Lithium
Da sind die Anlageoptionen mit Blick
auf den Lithium-Markt vielfältiger. Über
ETFs lässt sich schon länger breit aufgestellt
in den Sektor investieren. Und das
bislang ziemlich erfolgreich. Bekam man
2014 für eine Tonne Lithium um die 5.500
US-Dollar, sind die Preise inzwischen auf
über 16.000 Dollar in die Höhe geschnellt.
Branchenexperten rechnen bis 2020 mit
weiteren Preissteigerungen in Höhe von
zwölf Prozent pro Jahr. Nicht nur die Aktie
des weltgrößten Lithium-Produzenten
Albemarle stieg kräftig mit und verteuerte
sich innerhalb von zwei Jahren um
130 Prozent, auch die Papiere kleinerer
BÖRSE am Sonntag · 23/18
Rohstoffe der Woche
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Explorer, die noch nicht einmal in Produktion gegangen sind,
konnten teils deutliche Zuwächse verzeichnen.
Zu Beginn des Jahres mussten sie ihren hohen Bewertungen dann
erstmals länger anhaltend Tribut zollen. Die Chancen, dass es bald
wieder bergauf geht, stehen aber nicht schlecht. Denn derzeit teilen
sich nur vier Unternehmen die gesamte Lithium-Produktion
untereinander auf. Allein 30 Prozent, schätzen Experten, dürfte
auf Albemarle entfallen. Ein weiteres knappes Drittel auf den
zweiten großen Player am Markt, den chilenischen Bergbaukrösus
SQM. Damit verfügen allein diese beiden Konzerne über eine
große Preismacht.
Und die Lithium-Nachfrage wird weiter zunehmen, davon ist der
Großteil von Analysten und Experten überzeugt. „Es wird erwartet,
dass die Anzahl der neu verkauften Elektroautos in den kommenden
Jahren auf fünf bis sechs Millionen Fahrzeuge ansteigt,
was einem Marktanteil von ungefähr fünf bis sieben Prozent entspricht“,
schreibt der Lynxbroker-Experte Sascha Sadowski. In der
Folge sei bereits 2025 mit einem zusätzlichen Bedarf an Lithiumcarbonat
von bis zu 300.000 Tonnen zu rechnen. Damit würde
sich das derzeitige Marktvolumen in Höhe von 210.000 Tonnen
mehr als verdoppeln. 2016 noch, lag die globale Lithium-Produktion
bei gerade einmal 40.000 Tonnen.
Ähnlich wie bei Kobalt, streiten sich Autohersteller, Batterieproduzenten
und Co. teils erbittert um langfristige Lieferverträge. Vor
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