Der Immobilienkauf wird riskanter
Nicht nur deshalb wird der Immobilienkauf
riskanter. Der Bauüberhang mag für
den Moment die Preise steigen lassen, er
verzerrt jedoch auch den Markt. 639.000
Wohnungen sind noch nicht gebaut, was
die Lage am Wohnungsmarkt also auch
nicht entspannt, aber sie sind bereits
genehmigt und können gebaut werden.
Investoren sollten das nicht außer Acht
lassen.
Auf dem Markt für Wirtschafts- und
Büroimmobilien gibt es dazu erste Anzeichen
einer Sättigung. Zwar sind die
Geldumsätze von Wirtschaftsimmobilien
in Deutschland seit 2009 um 8,6 Prozent
pro Jahr auf zuletzt 71,6 Milliarden Euro
gestiegen. Die Zahl der Transaktionen
jedoch ging 2018 auf 74.000 zurück.
Der niedrigste Wert seit 2009, heißt es
im Bericht der Gutachterausschüsse. Bei
Bürogebäuden wurden 2018 nur 150
Verkäufe gezählt. Was Geldumsatz und
Preise anbelangt, sind es dazu auch hier
die Großstädte und Ballungsräume, wo
sich die größte Dynamik entfaltet.
Die Warnungen vor Übertreibungen
sind wohl gerechtfertigt. Allein: Wann
sind die Übertreibungen übertrieben?
Bis dahin steht die Ampel beim Immobilienkauf
in Deutschland wohl weiter
auf grün. Wenngleich die Suche nach
renditeträchtigen Objekten schwieriger
geworden ist. Oliver Götz
50 BÖRSE am Sonntag · 03/20
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