AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Rezession quasi eingepreist.
Halten Sie diese Bewertung für
sinnvoll?
Ich halte die Rezession für eine hohe
Wahrscheinlichkeit und die Börsen
schauen bekanntlich nach vorne. Natürlich
geben die Unternehmensergebnisse
der letzten Quartale das nicht wieder, da
sie ja den Geschäftserfolg der Vergangenheit
abbilden. Aber die Umsatzwarnung
von Apple zeigt, wie schnell sich das der
veränderten wirtschaftlichen Realität anpassen
kann. Wir werden in den nächsten
Monaten mit etlichen Gewinn-und Umsatzwarnungen
rechnen müssen. Keine
guten Meldungen für die Börsen. Die
IFO-Weltkonjunkturuhr ist ein sehr gutes
Prognoseinstrument für die künftige
Konjunkturentwicklung. Hier werden
über 1000 Wirtschaftsexperten internationaler
Konzerne und Institutionen aus
mehr als 100 Ländern weltweit abgefragt
nach der aktuellen Lage und vor allem
der Erwartung für die nächsten Monate.
Und hier zeigt sich, dass die Erwartungen
für die Zukunft weit schlechter als die aktuelle Lage ist. Wer
schlechte Erwartungen hat investiert nicht. Das bedeutet uns erwartet
Ungemach.
Welche Strategie steckt in dem von Ihnen gegründete
Dirk Müller Premium Aktien Fonds?
Der Fonds ist genau für solche Märkte gerüstet. Ich habe die
aktuelle Situation erwartet und daher einen Fonds aufgesetzt,
dessen oberstes Ziel es ist in gefährlichen Marktphasen das Kapital
zu erhalten und dennoch in Sachwerten statt in Geldwerten
investiert zu sein. Daher haben wir in die aus unserer Sicht
stärksten Unternehmen der Welt investiert und sichern das Depot
in gefährlichen Phasen – wie in den letzten Monaten – konsequent
und vollständig gegen Kursverluste ab. Dazu verwenden
wir Future-Kontrakte auf die Gesamtmärkte. Die Kursverluste
der Aktien werden uns damit jeden Abend ausbezahlt. Dieses
Geld verwenden wir um weitere nun billigere Aktien zu erwerben
und diese ebenfalls wieder abzusichern. So vergrößern wir
unseren Aktienbestand nach untern permanent ohne dabei Geld
zu verlieren. Jede Baisse findet einmal ihr Ende, an dem wir die
Absicherungen wieder auflösen und mit dem dann deutlich größeren
Aktienportfolio in die Aufwärtsbewegung starten können.
Während traditionelle Fonds dann erst ihre Verluste aufholen
müssen, können wir direkt in die Gewinnphase eintreten, da wir
zuvor kaum Verluste gemacht haben.
31 BÖRSE am Sonntag · 02/19
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