Aktien & Märkte
Schritt 2: Die Wahl des richtigen
Anlageansatzes
Bevor die Entscheidung für eine Aktie, einen
Fonds oder andere Investitionsmöglichkeiten
fällt, sollten sich Anleger ein Bild über die prominentesten
Übersicht über die Anlegertypen bei nachhaltigen Fonds und Mandaten in Deutschland
(in Milliarden Euro)
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und weit verbreitetsten Anlageansätze
machen. Diese spielen vor allem beim
Kauf von Fonds, ob nun aktiv oder passiv, eine
entscheidende Rolle. Einige Finanzdienstleister
oder Indexanbieter bauen aber auch ganz
grundsätzlich auf solche Kriterien.
Der am weitesten verbreitete Ansatz ist dabei
der der Ausschlusskriterien oder Negativkriterien.
Hier wird bestimmt, in welche Sektoren
oder Firmen nicht investiert werden darf.
Grund für den Ausschluss sind häufig Geschäfte
mit Atomenergie, fossilen Brennstoffen,
Waffen oder Tabak. Auch Kinderarbeit oder
schlechte Arbeitsbedingungen für Angestellte
werden als Kriterium herangezogen. Ein zweiter
Ansatz ist der der gezielten Investitionen
oder Positivkriterien. Er funktioniert genau
andersherum. Festgelegt wird, in welche Unternehmen
auf ESG-Basis investiert wird.
Der dritte Ansatz verfolgt die Engagement-
Strategie. Das heißt: Die Anbieter der Produkte
versuchen direkt Einfluss auf ausgesuchte
Unternehmen auszuüben, indem sie beispielsweise
einen hohen Stimmrechtsanteil erwerben
und sich dann für eine nachhaltige Geschäftsausrichtung
einsetzen.
Der vierte unter den bekannteren Ansätzen
und wohl einer der umstrittensten ist der sogenannte
Best-in-Class-Ansatz. Berücksichtigt
werden hierbei Unternehmen, die im Vergleich
zur Sektor-Konkurrenz über ein hohes ESGRating
verfügen und bestimmte Kriterien hinsichtlich
des Klimaschutzes erfüllen. Je nachdem
wie streng diese „bestimmten Kriterien“
gehandhabt werden, könnte in der Theorie
auch der nach ESG-Rating nachhaltigste Öl-
Konzern mit in den Fonds aufgenommen werden.
Ausgeschlossen wird somit zunächst keine
Branche.
Schritt 3: Die Produktauswahl
Sind die eigenen Ansprüche geklärt und die
Anlageansätze grob im Kopf, lässt sich ein
geeignetes Finanzprodukt wählen. Für viele
Privatanleger,
die nicht täglich die Börsenkurse
und neuesten Nachrichten checken wollen,
kommen vor allem Fonds in Frage. Wie
bei der herkömmlichen Geldanlage, gilt hier,
neben der Auswahl der oben erklärten Ansätze,
vor allem: breit diversifiziert anlegen. Ob nun
+117 %
Umstritten: Beim
Best-In-Class-Ansatz
wird zunächst keine
Branche
ausgeschlossen.