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Die Zukunft fährt auch bei Porsche elektrisch:
Der E-Sportwagen Taycan verkaufte sich 2021 besser als der 911.
Tochtermarke für sich beanspruchte, ist erst im
vergangenen Jahr offiziell von der VW
Tochter
mit dem klangvollen italienischen Namen
Lamborghini erobert worden. „Wir haben im
vergangenen Jahr eine Umsatzrendite von
20,2 Prozent erreicht“, sagte Lamborghini-
Vorstandschef Stephan Winkelmann jüngst.
Porsche kam auf satte, aber vergleichsweise
bescheidener16,5 Prozent. Innerhalb des
VW
Konzerns gehört die italienische Marke
zur Gruppe der Premiummarken, die von
Audi geführt wird und zu der auch Bentley
sowie der Motorradhersteller Ducati gehören.
Bis zum Jahr 2030 soll die operative Rendite
bei Lamborghini auf 25 Prozent steigen. Das
entspräche ungefähr Ferrari Niveau, was in der
Autobranche als Topwert für einen Hersteller
gilt. Sollte also nicht besser Lamborghini an
die Börse? Die Manufaktur ist zu klein, um
wirklich viel Geld in die Kasse zu spülen.
8400 verkaufte Autos in 2021 sind eine deutlich
geringere Hausnummer als die 300 000
Autos, die unter der Marke Porsche vom Band
gelaufen sind.
Am unteren Ende der Rendite-Skala im VWKonzern
rangiert Seat. Die operative Rendite
der Marke ging im Jahr auf minus 3,7 Prozent
zurück. Die Spanier verlieren Geld mit jedem
Auto, das sie verkaufen. Was als VW-Konzern
an der Börse landet, ist also eine Mischung aus
Superrendite- und Verlustbringern. Eine der
Topmarken – nämlich Porsche – auszugliedern,
dürfte zumindest für diese Marke und ihre Anleger
lukrativ sein. Auf 80 bis 90 Milliarden
Euro taxieren Analysten den Wert der deutschen
Sportwagenikone.
Die neuen Porsche-Aktien sollen jeweils zur
Hälfte in Stamm- und Vorzugsaktien unterteilt
werden. Bis zu 25 Prozent der Vorzüge,
die nicht stimmberechtigt sind, sollen direkt
an der Börse platziert werden, weitere 25 Prozent
erhält die jetzt bereits existierende und
an der Börse gehandelte Porsche Holding. Sie
ist nicht mit dem Autobauer Porsche zu verwechseln.
Die Familien Porsche und Piech
haben hier ihre 53,3-Prozent-Beteiligung am
VW
Konzern gebündelt. Durch einen Börsengang
des Sportwagenbauers erhält die Familie
einen direkten Zugriff auf die Porsche AG.
Die Aktie der Holding könnte einen deutlichen
Wertzuwachs erleben, wenn Porsche an die
Börse geht. Sie hat in den vergangenen Monaten
bereits erheblich besser abgeschnitten als
die Volkswagen-Aktie. Seitdem VW Anfang
vergangener Woche bekräftigte, am Börsengang
im vierten Quartal festhalten zu wollen,
ging es noch einmal mehr als zwölf Prozent
bergauf. Die Holding hat, wenn Porsche an
die Börse geht, künftig beide Titel im Portfolio
und kann gar nicht zu den Verlierern gehören,
glauben die Analysten.
Foto © S21 3676 - porsche.de
Die neuen
Porsche-Aktien
sollen jeweils
zur Hälfte
in Stamm- und
Vorzugsaktien
unterteilt werden.
/porsche.de