AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
sie in diesem Jahr bei 2,5 Prozent liegt,
sollte sie im nächsten Jahr 2,4 Prozent
und in 2020 2,3 Prozent betragen. Allerdings
wird es wahrscheinlich eine leichte
Verschlechterung des Verhältnisses zum
Wachstum des BIPs geben: Liegt die erwartete
Steigerung des BIPs in diesem und
im nächsten Jahr mit 2,9 beziehungsweise
2,7 Prozent noch über der Inflation, so
wird sie nach unserer Vorhersage im Jahr
2020 mit 2,0 Prozent niedriger sein als die
Teuerungsrate. Anleger sollten bedenken,
dass es aufgrund der Inflationsentwicklung
zu innenpolitischen Fehlentscheidungen
kommen könnte – mit möglichen
negativen Folgen für die Märkte.
3. Zinspolitik bestimmt über
Anleihestrategie
Dieser Ausblick basiert auf der Annahme,
dass die Fed die monetären Bedingungen
weiter strafft und keine plötzlichen Zinserhöhungen
beschließt. Eine Rezession
sehen wir für das nächste Jahr nicht, aber die Märkte werden vorsichtiger
werden. Bei festverzinslichen Werten sind alle Augen auf
die Bewegungen der US-Notenbank gerichtet. Wir erwarten eine
vierte Zinserhöhung in diesem Jahr und zwei weitere im nächsten.
Die steigenden Zinsen haben kurz- und mittelfristige Staatspapiere
bereits attraktiver gemacht. Und auch das Risiko eines Kursrückgangs
bei öffentlichen und nichtöffentlichen Schuldverschreibungen
mit hoher Qualität ist zurückgegangen.
Für Anleger gilt es nun, ihre Portfolios zu überprüfen und bei festverzinslichen
Werten stärker auf Qualität und Liquidität zu achten.
Auch ein Blick auf defensive Sektoren bietet sich an, um das
Risiko eines Kursverlustes zu begrenzen.
Fazit
Große Überraschungen haben wir für die US-Märkte aktuell nicht
auf unserem Radar. Negativ könnten sich etwa unvermittelt auftretende
geopolitische Risiken auswirken. Auf der anderen Seite
würden beispielsweise Erhöhungen der Infrastruktur- oder Investitionsausgaben
positive Impulse bringen. Vor diesem Hintergrund
glauben wir, dass US-Anlagen in allen Klassen auch weiter Chancen
für globale Investoren bieten – aber bei einem stärker selektiven
Ansatz als bisher.
29 BÖRSE am Sonntag · 48/18
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