TRADING FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE AKTIEN UNF MÄRKTE UNTERNEHMEN
Nicht nur Investor:
Anleger können mit Private Equity auch
unternehmerisch tätig sein
Wachsender Anlagedruck und steigender Wettbewerb: Nach Jahren extrem hoher
Kapitalzuflüsse und Investitionen sieht sich die Private-Equity-Branche mit zunehmenden
Herausforderungen konfrontiert. Dennoch bietet die Anlageklasse nach wie vor Chancen
auf Überrenditen gegenüber den Aktienmärkten – und ermöglicht es Investoren,
unternehmerisch anzulegen.
44 BÖRSE am Sonntag · 14/19
Kim Felix Fomm
Geschäftsführer
bei LIQID
Ein Rekordjahr jagt das nächste: Die Private-Equity-Branche
befindet sich seit Jahren im Aufwärtstrend. Allein 2018 haben
PE-Investoren in Europa so viel Geld wie nie zuvor eingeworben.
Laut der Beratungsgesellschaft PwC betrug das Investitionsvolumen
hierbei 262,1 Milliarden Euro.
Hohe erwartete Renditen locken große Anleger, wie die für
umsichtige Investments bekannten Pensionskassen und Versicherer.
Deren Allokation in Private Equity steigt seit Jahren.
Der Erfolg der Branche selbst wird so zu einer Herausforderung:
Er führt zu wachsendem Anlagedruck, da mehr Geld zur
Investition in aussichtsreiche Unternehmen bereitsteht. Analog
zum Aktienmarkt steigen die Bewertungen bei Unternehmenskäufen.
Allein das Transaktionsvolumen der globalen Buy-Outs
im vergangenen Jahr stieg um zehn Prozent auf insgesamt 582
Milliarden US-Dollar.
Zudem bereitet die abkühlende Weltkonjunktur auch der Private
Equity-Branche Kopfzerbrechen. Trotzdem sind Überrenditen
von rund drei Prozent gegenüber dem Aktienmarkt nach
wie vor realistisch. Wie ist das möglich? PE-Manager fokussieren
sich zunehmend auf die operative Wertsteigerung von
Unternehmen. Dies macht die Anlageklasse besonders auch für
solche Investoren interessant, die unternehmerisch tätig sein
möchten.
Der Anlageprozess bei einem PE-Investment lässt sich dabei
in drei Phasen gliedern: den Kaufprozess, die Haltephase, in
Gastbeitrag