reine Buchgewinne oder ist die Dividende
durch den Free Cash-Flow abgedeckt?
Bei der Wertpapierwahl nicht außer Acht
zu lassen ist außerdem das Thema Steuern:
Hat das ausschüttende Unternehmen
seinen Sitz im Ausland und wenn ja, wie
gestaltet sich das entsprechende Doppelversteuerungsabkommen
mit dem jeweiligen
Staat? Fallen gegebenenfalls deutlich höhere
Abgaben aufgrund von Quellensteuern
an, als bei inländischen Aktien? Und
last but not least: Ist das Unternehmen auf
Basis seines Geschäftsmodells in der Lage,
die Dividende weiter zu steigern? Schüttet
es seinen gesamten Gewinn an seine Aktionäre
aus oder nutzt es attraktive Investitionsmöglichkeiten,
um Gewinne teilweise
zu reinvestieren? Neben unternehmensseitigen
Faktoren spielt auch die Frage nach der
persönlichen Liquiditätsplanung eine wichtige
Rolle: Benötige ich Dividendenzahlungen
als dauerhafte Einkommensquelle für
meinen Lebensunterhalt und wenn ja, in
welcher Höhe und Frequenz? Wer nachhaltigen
Erfolg mit Aktien haben will, sollte
alle der hier angeführten Fragen zufriedenstellend
für sich beantworten können und,
Stichwort Garantie, bei reinen Dividendenstrategien
Vorsicht walten lassen.
Wer sich bei der Entscheidung für oder
gegen eine Aktie alleinig vom Faktor Dividende
leiten lässt, folgt am Ende einer fehlerhaften
Motivation. Was zählt, sind allem
voran Stabilität und Erfolg des notierten
Unternehmens. Prüfen Sie deshalb sowohl
die zum Zeitpunkt des Kaufs verfügbaren
Informationen über ein Unternehmen als
auch dessen Aktienhistorie und fragen Sie
sich: ist die Höhe einer Ausschüttung den
Fakten nach gerechtfertigt? Wenn Sie darüber
hinaus außerdem auf eine breite Diversifikation
ihres Portfolios setzen, ist der
Freude über eine Alternative zu mageren
Zinsen nichts entgegen zu setzen.
51 BÖRSE am Sonntag · 14/19
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