Gastbeitrag
Klein und fein:
Der Nebenwerte-Index SDAX
// Anlagetrends · 2018 | 2
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ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS
Marcus Landau
Derivate-Experte bei der
DZ BANK
Aktien aus der dritten deutschen
Börsenliga bieten häufig interessante
Anlagechancen. Allerdings
geht es mitunter unruhiger zu als
im „Oberhaus“, dem DAX.
Der Nebenwerte-Index SDAX hat in den
vergangenen Jahren deutlich aufgeholt.
Stärker als der deutsche Leitindex präsentierte
sich der SDAX. Insbesondere 2015
und zuletzt 2017, als das Plus mit 24,9
Prozent nahezu doppelt so hoch ausfiel wie
beim großen DAX-Bruder.
Dennoch reicht die Wertentwicklung bei
weitem nicht an diejenige des MDAX heran.
Ein Grund dafür ist, dass der SDAX
für viele Debütanten nur ein Zwischenstopp
auf dem Weg in die Top-Ligen ist;
Unternehmen mit dynamisch wachsender
Marktkapitalisierung können recht zügig
in den MDAX aufsteigen. Zuletzt hat
etwa das Immobilienunternehmen Grand
City Properties nur drei Monate nach Aufnahme
in den SDAX den Sprung in den
MDAX geschafft. Auch die seit September
2017 im SDAX gelistete Delivery Hero AG
könnte angesichts einer Spitzenstellung
bei der Marktkapitalisierung schon bald
aufsteigen.
Umgekehrt finden sich aber auch Absteiger,
die gerade nicht hoch in der Anlegergunst
stehen. Zuletzt sind der Industriedienstleister
Bilfinger und der Garküchenhersteller
Rational abgestiegen. Und während sich Rational bislang gemessen
an der Marktkapitalisierung auf Platz 2 behauptet – Grund für
den Abstieg waren zu geringe Umsätze –, wird Bilfinger derzeit ins
Mittelfeld durchgereicht. Es empfiehlt sich daher ein genauer Blick,
warum ein Aktientitel im SDAX notiert.
Das Unternehmen Rational erscheint Anlegern, die auf „Schnäppchenjagd“
sind, insbesondere nach den Verlusten der vergangenen
Monate weiterhin attraktiv. Selbst wenn der starke Euro und hohe
Zukunftsinvestitionen das Geschäft kurzfristig belasten sollten,
überzeugt der Ausrüster von Profiküchen mit einer weiterhin hohen
Wachstumsdynamik. Risikofreudige Anleger, die überproportional
an möglichen Kurssteigerungen partizipieren möchten,
könnten dies mit einem Endlos-Turbo Long (DGS1ZY) tun. Bei
einem Rational-Kurs von aktuell 537 Euro bietet das Papier einen
Hebel von 4,18. Die Knock-out-Barriere von 410,4382 Euro liegt
gut 23 Prozent unterhalb des aktuellen Kurses.
Ebenfalls gute Aussichten bescheinigen die Analysten der DZ
BANK dem Motorenhersteller Deutz. Das Marktumfeld für die
größten Endmärkte Baumaschinen, Fördertechnik und Agrartechnik
in den wichtigsten Regionen dürfte weiterhin positiv bleiben.
Per Turbo könnten Anleger auch hier für zusätzliche Beschleunigung
sorgen: Einen Hebel von aktuell gut 4 bei einem Puffer von
23 Prozent bis zum wertlosen Verfall bietet der Endlos-Turbo mit
der WKN DGX0GH.
Defensiver orientierte Anleger können wie bei einer großen Zahl
von SDAX-Werten auch auf Discountzertifikate zurückgreifen und
so von Seitwärtsphasen und selbst bei mäßigen Verlusten einen Ertrag
erwirtschaften. Gerade die aktuelle Phase hoher Volatilität,
die zudem bei SDAX-Titeln deutlich ausgeprägter ist als bei denen
im DAX, sorgt für attraktive Einstiegskonditionen bei strukturierten
Produkten, da diese von der Schwankungsfreudigkeit der Titel
leben.