ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE
Zeit, in der die Märkte unter dem Eindruck
der Finanzkrise standen – allerdings
noch von der Bank of America.
Diese hält einen Goldpreis-Anstieg auf
3.000 Dollar innerhalb der nächsten eineinhalb
Jahre für realistisch. Neben dem
Argument der Krisensicherheit führen
die Analysten der zweitgrößten US-Bank
ein weiteres zentrales ins Feld. Sie verweisen
auf eine erneute Lockerung der
Geldpolitik der führenden Notenbanken
verbunden mit milliardenschweren
Wertpapierkäufen zur Abfederung der
wirtschaftlichen Folgen der Pandemie.
Diese dürfte – so die Experten – tendenziell
dazu führen, dass sich die Zinsen in
den Vereinigten Staaten und anderen Industrieländern
mittel-bis langfristig auf
oder sogar unter die 0-Prozent-Marke
bewegen werden. Zinslose Geldanleihen
wie Gold könnten davon profitieren und
beispielsweise gegenüber Staatspapieren
an Attraktivität gewinnen. Kurzum: Die
Zentralbanken könnten zwar ausreichend
viel Geld drucken – Gold hingegen nicht.
In dieselbe Kerbe schlagen zudem die
Experten von Goldman Sachs und
sprechen in ihrer jüngsten Goldpreis-
Studie von einer durch die Geldflut der
Notenbanken befeuerte bevorstehenden
Preisrally beim gelben Edelmetall.
„Wir argumentieren seit langem, dass
Gold die Währung der letzten Instanz
ist, die als Absicherung gegen Entwertung
der Währung dient, wenn politische
Entscheidungsträger handeln, um
Schocks wie dem, der jetzt erlebt wird,
entgegenzuwirken", meint Jeffrey Currie,
Leiter Rohstoffe bei der Wall Street
Bank. Und auch der deutsche Rohstoffexperte
Daniel Briesemann ist davon
überzeugt, dass der Goldpreis „von der
schieren Geldmenge, die derzeit von den
44 BÖRSE am Sonntag · 17/20
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