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Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor: Alexander Schindler, Vorstandsmitglied
der Union Investment, spricht auf der Nachhaltigkeitskonferenz 2019 vor
Ökonomen, Analysten, Wissenschaftlern und Politikern im Palmengarten in
Frankfurt.
sechs Billionen Euro verwalten, berücksichtigen
aktuell 72 Prozent der professionellen
Anleger in Deutschland Kriterien
wie Soziales und Umwelt bei der
Kapitalanlage. Gegenüber dem Vorjahr
ist das ein Anstieg um sieben Prozentpunkte
und damit der höchste Wert seit
Beginn der Investorenbefragung im Jahr
2009. Rund zwei Drittel der Befragten
glauben, dass nachhaltige Kapitalanlagen
das Weltklima beeinflussen können.
Allerdings habe nur eine Minderheit der
Befragten, nämlich 39 Prozent, ausreichend
Informationen über die Klimawirkung
des eigenen Portfolios. Mit einem
Aktionsplan für nachhaltiges Finanzwesen
will die EU-Kommission jetzt einen
europäischen Standard für nachhaltige,
grüne Anlagen einführen. Die Ziele:
Stärkere Integration von Nachhaltigkeitskriterien
in das Risikomanagement,
in Ratings und Marktanalysen.
Grundsätzlich sei das eine gute Sache,
doch wolle die EU-Kommission dieses
Label auf den Klimaschutz begrenzen,
meint der Leiter des Nachhaltigkeitsmanagements
bei der genossenschaftlichen
Fondsgesellschaft Union Investment
Matthias Stapelfeld. „Man muss so ein
Siegel so aufstellen, dass Nachhaltigkeit
allgemein erfasst ist und dass auch eine
Vielzahl von Produkten darunterfallen,
die auch für den Anleger relevant sind,
weil man ansonsten etwas schafft, was eigentlich
nicht praxisfähig ist.“ Die Union
Investment mit Hauptsitz in Frankfurt
ist die Investmentgesellschaft der DZ
Bank und Teil der genossenschaftlichen
FinanzGruppe. Vertrieben werden die
Publikumsfonds über die 1.021 Volks-
und Raiffeisenbanken und den Außendienst
der Bausparkasse Schwäbisch Hall
AG. Aktuell verwaltet die Investmentgesellschaft
rund 343 Milliarden Euro, wovon
etwa 46 Milliarden, also knapp 14
Prozent, nachhaltig investiert sind.
23 BÖRSE am Sonntag · 27/19
Foto: © Union Investment