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Daimlers Problem: Inzwischen glaubt dem Konzern kaum noch
wer. Vor allem nicht an der Börse. Zu groß ist die Angst davor,
der Skandal könnte sich in VW-Größenordnungen ausweiten.
Die Wolfsburger haben inzwischen rund 30 Milliarden Euro
für ihre Schummeleien bezahlen müssen. Für Daimler wäre
eine solche Summe deutlich schwieriger zu stemmen, gerade in
der jetzigen Situation, wo Handelskonflikte, Rezessionssorgen
und ein sich rasch beschleunigender Mobilitätswandel aufs Ergebnis
39 BÖRSE am Sonntag · 27/19
drücken.
Folgen weitere Gewinnwarnungen?
Und so legte der Aktienkurs des Konzerns mit dem Stern im
Eiltempo den Rückwärtsgang ein, fiel von Mitte April bis Ende
Juni um 20 Prozent, auf zuletzt 48 Euro. Zum großen Teil
Schuld daran hat Daimlers jüngste Gewinnwarnung, die nicht
nur die dritte innerhalb eines Jahres war, sondern einmal mehr
die genannten Sorgen zu bestätigen pf legte. Während Ende
Juni 2018 zunächst von einem Ebit leicht unter Vorjahresniveau
die Rede war, wurde Mitte Oktober desselben Jahres ein
„deutlich unter Vorjahresniveau“ daraus, 2019 nun soll es „in
etwa auf Vorjahresniveau“ liegen, anstatt
um fünf bis 15 Prozent zu steigen, wie
ursprünglich anvisiert. Inzwischen gelten
also die zurechtgestutzten Ziele des vergangenen
Jahres als Maximal-Ziel. Und
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Daimler Stand 28.06.2019
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