ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE
werden, auch um Dritten keine Anreize zu
geben, vormals unrentable Fördergebiete zu
erschließen..
Ausnahmen bestätigen aber auch hier die
Regel. Der Preiseinbruch zwischen Mitte
2014 (ca. $130) und Anfang 2016 (ca. $40,
beides WTI) war ein Angriff des Kartells
auf die anziehende US-Produktion und der
Versuch, die dortigen Produzenten aus dem
Markt zu drängen und den eigenen Einfluss
zu verteidigen. Der Erfolg blieb jedoch aus,
die USA haben diesen Preiskrieg überstanden
und konnten in den folgenden Jahren
zum weltgrößten Produzenten avancieren.
Preisstabilität bedeutet zum Zweiten geringe
Volatilität. Für einen Produzenten ist
es wichtig, seine Anlagen gleichmäßig in
Betrieb zu halten, also möglichst rund um
die Uhr konstant zu fördern und zu verarbeiten.
Die OPEC ist daher bestrebt, durch
nur leichte Mengenanpassungen die Preise
in einer relativ engen Bandbreite zu halten,
um teure Stilllegungen und Wiederinbetriebnahmen
zu vermeiden.
Last but not least springt die OPEC immer
dann als „Feuerwehr“ ein, wenn deutliche
Angebotsengpässe drohen und gleicht diese
aus. Das kann in Folge von Kriegen geschehen
(z.B. Golfkrieg 1990, Libyenkrise 2011)
oder auch bei Wirtschaftssanktionen gegen
ölproduzierende Staaten.
Mitglieder
Derzeit sind 14 Staaten in der OPEC organisiert
(Algerien, Angola, Äquatorial Guinea,
Ecuador, Gabun, Irak, Iran, Kongo,
Kuwait, Libyen, Nigeria, Saudi Arabien,
Venezuela, Vereinigte Arabische Emirate),
wobei Saudi Arabien ein größerer Einfluss
zuerkannt wird. Dies trägt dem Umstand
Rechnung, dass dieses Land allein für mehr
als 30 Prozent der Gesamtproduktion verantwortlich
ist.
64 BÖRSE am Sonntag · 27/19